Heidelberger Meilenstein - Kommunikation (HeiMeKOM)

Heidelberger Meilenstein – Kommunikation (HeiMeKOM) für Patienten mit einer begrenzten Prognose – zur Verbesserung des kommunikativen Umfeldes, der Lebensqualität und zur frühen Integration von Palliative Care

 

Worum geht’s?

In Deutschland wird bei mehr als 55.000 Menschen jährlich Lungenkrebs diagnostiziert. Diese Krebsart gehört zu den häufigsten bösartigen Erkrankungen. In ungefähr der Hälfte der Fälle wird die Krankheit erst diagnostiziert, wenn sie bereits gestreut hat. Dann ist eine Heilung nicht möglich, die Prognose begrenzt und die existentielle Belastung dadurch sehr hoch.

Patienten und ihre Angehörigen stehen vor vielfältigen Herausforderungen körperlicher und seelischer Art, die alle Lebensbereiche umfassen. In dieser Lebensphase benötigen sie besondere Aufmerksamkeit.

Eine situationsgerechte, strukturierte Kommunikation und vorausschauende Versorgungsplanung mit besonders geschulten Ärzten und Pflegefachpersonen kann ihnen dabei helfen, die Situation besser zu bewältigen.

 

Was bieten wir an?

Das Projekt Heidelberger Meilenstein Kommunikation (HeiMeKOM) ist ein strukturiertes und vorausschauendes Kommunikationskonzept, mit dem Lungenkrebs-Patienten und ihre Angehörigen über den Krankheitsverlauf begleitet werden.

Besonders an HeiMeKOM ist der Team-Gedanke:

Ärzte und Pflegekräfte führen wichtige Patientengespräche gemeinsam und werden dafür auch gemeinsam geschult.

Dieser interprofessionelle Handlungsansatz trägt zur Verbesserung von Lebensqualität der Patienten bei und ermöglicht eine vorausschauende Versorgungsplanung im Umgang mit der eigenen Krankheitssituation.

Dadurch werden informierte Entscheidungen zu Therapiemaßnahmen im Sinne der Präferenzen der Betroffenen unterstützt.

HeiMeKOM bietet:

  • Orientierung im Gesundheitssystem und Krankheitsverlauf
  • Kontinuität in der Betreuung
  • Beratung und emotionale Unterstützung
  • Stärkung der Patientenkompetenz
  • Unterstützung in der Entscheidungsfindung
  • Vernetzung und Kooperation (interdisziplinär/interprofessionell)
  • Symptom-Kontrolle / Supportivtherapie

 

Wie funktioniert HeiMeKOM?

Zu definierten Zeitpunkten im Erkrankungsverlauf finden die sogenannten „Meilenstein-Gespräche“ mit Patienten und ihren Angehörigen statt. Sie werden von einem interprofessionellen Tandem aus Arzt und Pflegefachperson geführt.

Zwischen diesen Gesprächen wird zusätzlich eine pflegerische telefonische Beratung angeboten, die den Patienten Kontinuität, die Klärung von Fragen, sowie frühes Erkennen von Veränderungen bei den Symptomen und eine individuelle und situationsspezifische Versorgung ermöglicht. Patienten und ihre Angehörigen werden durch die Erkrankung hindurch begleitet.

Das Projekt richtet sich an Patienten mit einer begrenzten Prognose. Es hat zum Ziel, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern, präferenzsensitive und vorausschauende Entscheidungen gemeinsam mit Patienten zu fällen, und eine frühe Einbindung von Palliative Care im Behandlungsverlauf zu ermöglichen. HeiMeKOM wird im Rahmen einer komplexen Intervention an der Thoraxklinik Heidelberg gGmbH weiterentwickelt, implementiert und bezüglich seiner Effekte auf Patienten, deren Angehörigen und den Mitarbeitern der Thoraxklinik sowie seiner Umsetzungstreue evaluiert.

Die Komplexität der Thematik spiegelt sich im methodischen Aufbau des Projekts wider. Das Multiphase Mixed-Methods-Design erlaubt eine umfassende Evaluation der HeiMeKOM Projektbestandteile (Konzeptweiterentwicklung, Implementierung, Evaluation) mit an die Zielgruppen angepassten Methoden (Patienteninterviews, Mitarbeiter-Fokusgruppen, Fragebogen, Sekundärdatenanalyse).

Leitung:
Prof. Michael Thomas
Chefarzt der Abteilung Innere Medizin-Onkologie
michael.thomas@med.uni-heidelberg.de

Matthias Villalobos
Oberarzt Onkologie, Projektleitung
matthias.villalobos@med.uni-heidelberg.de

Projektkoordination:
Anja Siegle, RN, M.A.  anja.siegle@med.uni-heidelberg.de

Kooperierende Partner:
Prof. Michel Wensing: Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung des Universitätsklinikums Heidelberg
Prof. Jana Jünger: Direktorin des Instituts für medizinische und pharmazeutische Prüffragen Mainz

Infobroschüre

Jeder kann betroffen sein!

Wirft uns ein grippaler Infekt aus der Bahn, ist das Gewohnte für eine gewisse Zeit in Frage gestellt und wir sind ungeduldig und irritiert: Tagesplanungen müssen umgestellt werden, die Leistungsfähigkeit ist eingeschränkt, der Körper funktioniert nicht so wie wir es möchten. Das Gefühl kennen wir alle.


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Fotograf: Tobias Schwerdt, Wiesenbach, Copyright: Krebsinformationsdienst, DKFZ
Bildquelle/Copyright: Jürgen Lösel (Springer Medizin Verlag GmbH)

Preis für ausgezeichnete Patientenversorgung

Der Innovationspreis für Interprofessionelle Projekte im Gesundheitswesen wurde erstmalig auf dem  7. Interprofessionellen Gesundheitskongress verliehen.  Das HeiMeKOM-Projekt nahm den 3. Preis entgegen. Lesen Sie mehr dazu

(Von links) Falk H. Miekley, Director Professional Care, Springer Medizin Verlag, Dr. Katja Krug, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung Uni Heidelberg, Dr. Corinna Jung, Thoraxklinik Heidelberg, Barbara Klepsch, sächs. Staatsministerin für Soziales und Verbraucherschutz.

Forschungs- und Entwicklungspreis 2017

Anerkennungspreis für Matthias Villalobos

Heidelberger Meilenstein – Kommunikation (HeiMeKOM) 
für Patientinnen und Patienten mit einer Prognose < 12 Monate – zur Verbesserung des kommunikativen Umfeldes, der Lebensqualität und zur frühen Integration von Palliative Care

Für eine Vorstudie, die zur Konzeptentwicklung des HeiMeKOM-Projektes führte, wurde Matthias Villalobos, Oberarzt der Onkologie mit dem Anerkennungspreis für Forschung und Entwicklung der Krebsgesellschaft Baden-Württemberg ausgezeichnet. HeiMeKOM ist ein strukturiertes und vorausschauendes Kommunikationskonzept, mit dem Lungenkrebs-Patientinnen und -Patienten und ihre Angehörigen über den Krankheitsverlauf begleitet werden sollen. Besonders an HeiMeKOM ist der Team-Gedanke:  Ärzte und Pflegekräfte sollen künftig wichtige Patientengespräche gemeinsam führen und werden dafür auch gemeinsam geschult.

Solch interprofessionelle Handlungsansätze zur vorausschauenden Versorgungsplanung und frühen Integration von Palliative Care tragen zur Verbesserung von Lebensqualität, Entscheidungen zu Therapiemaßnahmen im Sinne der Präferenzen und Prioritäten der Betroffenen, realistischen Einschätzung der eigenen Krankheitssituation und sogar dem Überleben dieser Patientinnen und Patienten bei. Das soll Patientinnen und Patienten und ihren Angehörigen, die von Anfang an eine hohe Belastung durch körperliche Symptome, aber auch durch psychosoziale und existenzielle Sorgen haben, helfen.

Anja Siegle und Matthias Villalobos
Unsere Broschüre zum Thema

Lunkgenkrebs - Antworten auf Ihre Fragen

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Unser Netzwerk

Prof. Dr. med. Joachim Szecsenyi, Prof. Michel Wensing, PD Dr. Dominik Ose
Abteilung für Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Universitätsklinikum Heidelberg

Prof. Dr. med. Wolfgang Herzog, Dipl.-Psych. Mechthild Hartmann, Dr. med. Markus Haun
Abteilung Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Universitätsklinikum Heidelberg

Prof. Dr. med. Jana Jünger
Abteilung Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Universitätsklinikum Heidelberg, Projektleiterin „Nationales longitudinales Mustercurriculum Kommunikation in der Medizin“

PD Dr. med. Eva Winkler
Nationales Centrum für Tumorerkrankungen, Universotätsklinikum Heidelberg, Leiterin der Forschungsgruppe „Ethics and Patiented-oriented Care in Oncology (NCT-EPOC)

Dipl.-Psych. Günter Tessmer
Psychoonkologie, Evangelische Lungenklinik Berlin-Buch